Erste Laborversuche zum neuen Intraaneurysmalen Implantat: simulierter Blutfluss im Farbfadenversuch ohne Implant (links), IANIS implantiert (mitte) und erreichter Abdichtungseffekt (rechts)
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phenox investiert in die Entwicklung eines intraaneurysmalen Implantats
Halbzeit im Projekt IANIS, an dem die Phenox GmbH im Rahmen des Leitmarktwettbewerbs LifeScience.NRW gemeinsam mit mehreren Partnern arbeitet. Erste Ergebnisse sind erzielt, doch es stehen noch wichtige Aufgaben an. Es geht um die Entwicklung eines neuen intraaneurysmalen Implantats mit flussmodulierenden Eigenschaften. Damit sollen in der neurointerventionellen Therapie die Gefäßaussackungen im Hirn (sog. zerebrale Aneurysmen) mit möglichst wenig Komplikationen und Rezidiven behandelt werden. Hauptursache für Rezidive ist die mangelnde Abdichtung des Aneurysmas durch die Implantate, wodurch es zum Wiedereinstrom von Blut und damit einem neuerlichen Wachstum des Aneurysmas kommt.
„Es gab bereits einige Versuche der Wettbewerber neue intraaneurysmale Implantat auf den Markt zu bringen, doch diese sind bislang gescheitert“, so phenox-Geschäftsführer Dr. Hermann Monstadt. „Wir glauben mit unserem Ansatz erfolgreich zu sein und so einen Beitrag zur Verbesserung der Therapieoptionen für Patientinnen und Patienten zur Vermeidung des hämorrhagischen Schlaganfalls leisten zu können. Das würde auch unsere Position als innovativer Medizinproduktehersteller in diesem Bereich enorm stärken.“
Das innovative Implantat soll durch seine 3D Struktur für eine einfachere Implantation und eine ideale Abdichtung des Aneurysmas sorgen. Von den zahlreichen Herausforderungen in der Entwicklung konnten bereits erste Teilaspekte gelöst werden. Die angestrebte funktionalisierte, faserverstärkte Membran zur Abdichtung und Gefäßwandregeneration lässt sich im Labor bereits gut realisieren. Die Konstruktion der filigranen Trägerstruktur hingegen braucht noch weitere Iterationsschleifen. Der ursprüngliche Ansatz musste modifiziert werden, aber das Entwicklungsteam bei phenox und der ebenfalls beteiligten femtos GmbH ist zuversichtlich, nun eine Trägerstruktur zu realisieren, die das Aneurysma möglichst gut abdichten kann.
Das Projekt aus den Leitmarktwettbewerb LifeScience.NRW hat ein Projektvolumen von knapp 3 Mio. Euro für alle Partner. Phenox muss seine Kosten zu 50% selbst tragen, dennoch ist Geschäftsführer Monstadt sehr froh über das Förderprojekt: „Wir brauchen diese Anschubfinanzierung für neue Themen. Außerdem ist die Intensivierung der Partnerschaften mit Wissenschaft und der Medizin für uns auch langfristig enorm wichtig. Neben der phenox GmbH sind das auf miniaturisierte Laserverfahren spezialisierte Start-Up Unternehmen femtos GmbH, die Ruhr-Universität Bochum mit dem Lehrstuhl für Werkstofftechnik, das Institut für Textiltechnik an der RTWH Aachen in Aachen und die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am Universitätsklinikum Aachen an der Projektumsetzung beteiligt.